Quentin Tarantino hat im Podcast mit Joe Regan kein gutes Haar an der Kampfsport-Ikone Bruce Lee gelassen. Hier könnt Ihr die News nachlesen.
Nun hat sich Bruce Lees Tochter Shannon Lee in einer Kolumne im Hollywood Reporter zu Wort gemeldet:
„Warum spricht Quentin Tarantino über Bruce Lee als hätte er ihn gekannt? Warum hasst er ihn so? Ist doch seltsam, oder? Er hat ihn nie getroffen! Mr. Tarantino hat ja auch voller Freude der Braut den gelb/schwarzen Jumpsuit meines Vaters angezogen. Ganz zu Schweigen von den Kat-Masken für seine Crazy 88 in „Kill Bill“. Viele sahen das als einen Liebesbrief an Bruce Lee! Für gewöhnlich aber, werden Liebesbriefe mit dem Namen des Empfängers beschriftet und was mir damals schon aufgefallen ist, ist, dass er Bruce Lee nie wirklich erwähnte. Er versuchte sogar, so oft es nur geht, den Namen meines Vaters zu vermeiden!
Wenn er jetzt doch nur aufhören würde, über ihn zu sprechen! Wir Ihr Euch denken könt, bin ich es inzwischen gewöhnt, dass mein Vater veralbert oder als Karikatur dargestellt wird. Dies geschieht aber immer mit mindestens einem Fünkchen Liebe für ihn oder seiner Arbeit. Jedoch nicht bei Mr. Tarantino!
Wir ihr ja schon wisst war die Darstellung von Bruce Lee durch Mr. Tarantino in „Once upon a time in… Hollywood“, zumindest in meinen Augen, nicht nur unkorrekt sondern regelrecht überflüssig! (Bitte verurteilt nicht den Schauspieler Mike Moh. Er tat was er konnte, mit dem was er bekam.) Ich bin sehr dankbar, dass Mr. Tarantino meine missbilligenden Gefühle gegenüber der Darstellung großzügigerweise anerkennt. Ich bin aber auch sehr dankbar, dass ich das ausdrücken darf: Ich habe wirklich die Schnauze voll von allen weißen Männern, die mir erzählen wollen, wer Bruce Lee war!“
Sie schreibt weiter, dass niemand auch nur ansatzweise wüsste, wie schwer es für Bruce Lee war in den 60ern und 70ern in Hollywood Fuß zu fassen. Außerdem wäre sie es satt immer wieder zu hören, dass Bruce Lee kein echter Kämpfer gewesen wäre, sondern lediglich ein Showkämpfer. Sie konterte diese Aussage damit, dass Bruce Lee nicht nur seinen eigenen Kampf-Stil kreiert habe, sondern auch Bücher darüber geschrieben habe und den Kampsport direkt, mit all seiner Philosophie gelebt habe. Er sei ja auch Lehrer gewesen. Es gab einfach niemandem, der im das Wasser hätte reichen können..Weder im Film noch im echten Leben. Sie sei es außerdem satt, dass Bruce Lee damals schon als lebender Stereotyp ausgenutzt worden wäre. Sie gestand auch, dass sie nur vier Jahre alt, als ihr Vater starb. Dennoch habe sie mit alle seinen Weggefährten gesprochen und gearbeitet. Sie verwalte auch das Erbe ihres Vaters seit 21 Jahren!
Sie endete die Kolumne mit diesen Worten:
„In einer Zeit, in welcher Menschen mit asiatische Abstammung körperlich angegriffen werden, sich nicht mehr sicher fühlen, abends nach Hause zu gehen, ja sie richtig gehend demonisiert werden, möchte ich vorschlagen, dass Mr. Tarantino damit aufhört, Attacken, Fehlinterpretationen und Lügen über ein Mitglied unserer asiatisch/amerikanischen Gemeinde zu verbreiten.
Mr. Tarantino, mir ist es ziemlich egal, ob sie Bruce Lee mögen oder nicht. Sie haben ihren Film gemacht und jetzt wollen sie ihr Buch verkaufen.Aber im Interesse anderer Kulturen, die sie nicht verstehen, möchte ich sie ermutigen, zukünftige Kommentare über meinen Vater zu unterlassen. Ihre Worte haben Gewicht in der Welt und diese braucht nicht noch mehr Konflikte und die Demontage von Kult Ikonen.
Unter dem blauen Himmel sind wir eine Familie, Mr. Tarantino. Ich denke, wir sollten die Sache nun beide abhaken.“
Das komplette Interview könnt Ihr hier lesen: The Hollywood Reporter.
Tarantino zum Lesen mit seinem ersten Roman:
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