Indie-Hit?
Schon in seiner Early Access-Version auf dem PC hat „Hades“ für einiges an Gesprächsstoff gesorgt und erneut bewiesen, dass Supergiant Games ihr Handwerk verstehen. Kein Wunder, haben diese doch spätestens mit „Transistor“ den Indie-Olymp und so einen ziemlichen Kult-Status unter ihren Fans erreicht.
Als das Spiel dann auch noch für die Nintendo Switch veröffentlicht wurde, brachen alle Dämme. Bei jeder Award-Show und in jeder Besten-Liste des Jahres 2020 wurde „Hades“ in irgendeiner Form genannt und gekürt, unter anderem auch bei uns in den Indie-Top 5 des vergangenen Jahres wo es sich nur „Streets of Rage 4“ geschlagen geben musste.
Nun ist das Roguelike endlich auch für PlayStation und Xbox erschienen, wobei wir uns die Version für Sonys PS5 mal genauer angeschaut haben.
Raus aus diesem Wahnsinn!
Die griechische Unterwelt ist ein trister Ort und vor allem nichts für Heranwachsende. Da ist der Olymp und die vielen sagenhaften Gottheiten doch wesentlich spannender und hat mehr zu bieten, oder? Das denkt sich auch Prinz Zagreus, der Sohn von Hades, dem Herrscher über diese Unterwelt, und begibt sich auf die Flucht aus der Tristesse.
Unterstützung erhält er dabei nicht nur von den Göttern des Olymp, die von seinem Vorhaben gehört haben und wissen wie steinig dieser Weg sein kann, auch seine Mutter Nyx hilft ihm wo sie nur kann. So stellen sich Zagreus nicht nur unzählige Feinde in den Weg, auch zahlreiche griechische Sagengestalten versuchen ihn an der Flucht zu hindern.
Und leider gelingt ihnen das sehr häufig und so erwacht Zagreus nach jedem Tod erneut im Palast von Hades und macht sich erneut auf den Weg nach oben.
Fight, die, repeat
In „Hades“ geht es wie in jedem anderen Roguelike zu, das heißt ihr kämpft, sammelt dadurch Erfahrung, sterbt irgendwann und geht Zagreus’ Fluchtversuch erneut an. Dabei könnt ihr nicht nur auf die gemachten Erfahrungen zurückgreifen und somit eure Kampffertigkeiten verbessern, ihr bekommt natürlich auch dauerhafte Verbesserungen eurer Werte. Mit Hilfe von lila Orbs – genannt Dunkelheit – erhöht ihr zum Beispiel die Energie, die ihr beim Betreten eines neuen Raums bekommt, verstärkt den Schaden bei Angriffen hinterrücks oder seid widerstandsfähiger gegenüber bestimmten Attacken.
Zusätzlich dazu lassen sich in den Kammern Geld, Ambrosia – zum Verschenken an andere Personen – und Diamanten finden. Mit letzteren könnt ihr vor allem das Drumherum in eurem Zuhause verschönern. Eines der wichtigsten Items sind aber die Schlüssel, die ihr durch das Absolvieren einiger Kammern bekommt. Damit könnt ihr nämlich nicht nur neue Waffen kaufen, sondern auch neue Fertigkeiten für die Dunkelheit freischalten. Es gibt also zahlreiche Mittel und Wege seine Fähigkeiten dauerhaft zu verbessern.
Doch auch kurzfristige Hilfen gibt es natürlich bei euren Fluchtversuchen. Und hier kommen die Götter des Olymp ins Spiel. Diese versorgen euch nämlich regelmäßig mit Buffs wie stärkeren Angriffen, speziellen Effekten beim Sprinten(z.B. Blitzeinschläge) oder generell schnelleren Bewegungen. Beschenkt ihr die Götter außerdem mit Ambrosia, könnt ihr zusätzliche Hilfsmittel freischalten, die ihr in der Waffenkammer findet. So zum Beispiel ein Extraleben oder andere nützliche Dinge.
Während schon die Kämpfe mit ihren vielen Kombinationsmöglichkeiten viel Spaß machen, wird aber auch die Story nicht vernachlässigt. So gibt es immer wieder neue Dinge im Palast der Unterwelt zu hören. Und wenn es nur die Witze darüber sind, dass ihr schon wieder gestorben seid…toll!
Wunderschöne Unterwelt
Man merkt „Hades“ an, dass seine Entwickler*innen schon mit den vorherigen Spielen wussten wie sie einen einzigartigen Stil erschaffen können. Und auch Zagreus’ Flucht aus der Unterwelt steht Spielen wie „Pyre“ oder „Transistor“ in nichts nach.
Die isometrische Ansicht bietet zu 99% die perfekte Übersicht in den Kämpfen, die Animationen sind dynamisch und bringen die kraftvollen Attacken perfekt rüber. Die verschiedenen Charaktere sind großartig designt und wissen mit den vielen liebevollen Details zu überzeugen, gleiches gilt für die Level. Egal ob tiefe Kellergewölbe, feurige Lavaseen oder fast schon surreal anmutende Gebiete, da waren echte Künstler*innen am Werk.
Supergiant Games steht aber nicht nur für tolle und einzigartige Grafik, auch die Musik war in den Spielen des Studios immer wieder für den ein oder anderen Ohrwurm gut. Und auch das ist in „Hades“ der Fall. Jede Szenerie wird perfekt von der passenden Melodie untermalt und das durchaus auch mit sehr modernen Klängen. Ebenso großartig ist die Vertonung der Dialoge mit herrlichem Britisch-Englisch und tollem Wortwitz. Bildschirmtexte sind natürlich auf Deutsch verfügbar.
Auf der PlayStation5 gibt es technisch eigentlich keinen Grund zu meckern. Keine Ladezeiten, feine Rumble-Effekte des Controllers und prachtvolle, hochauflösende Grafiken. Was will man mehr?
FAZIT: DER Indie-Hit schlechthin!
„Hades“ ist ein unglaublich gutes Spiel und hat mich trotz unzähliger Spielstunden auf der Switch auch auf der PlayStation5 nochmal für viele weitere Fluchtversuche aus der Unterwelt an den Controller gefesselt.
Obwohl die Runs durchaus auch mal länger sein können, erwischt man sich immer wieder bei dem Gedanken „Ach, eine Runde geht noch!“ und ehe man sich versieht ist der Abend rum und der gemachte Fortschritt groß. „Hades“ belohnt den Spiel aber auch immer ausreichend und sorgt so dafür, dass die Lernkurve einfach perfekt ist und die Herausforderung auf einem fairen Niveau bleibt.
Die ganzen Auszeichnungen hat das Spiel von Supergiant Games nicht unverdient bekommen und umso schöner ist es, dass man „Hades“ nun auch auf PlayStation und Xbox spielen kann. Und jetzt öffnet ihr einen anderen Tab und bestellt euch das Spiel gefällig! Zagreus wird es euch danken!
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