Basketball-Monopol
Wie auch bei einigen anderen Sport-Umsetzungen für Konsolen und PC, gab es vor einigen Jahren noch mehrere Basketball-Ableger aus denen man als Fan wählen konnte. Irgendwann reduzierte sich der Wettkampf nur noch auf ein Rennen zwischen 2K und EA, doch selbst der Videospiel-Gigant aus Kanada musste sich der Konkurrenz von „NBA 2K“ geschlagen geben.
Mittlerweile ist die Basketball-Sim seit 2018 der Platzhirsch und so ein bißchen merkte man dem Spiel die fehlenden Mitspieler auf dem Platz der Basketball-Sims an. Erst im letzten Jahr konnte man mit den PS5- und Xbox Series-Fassungen endlich wieder den Glanz vergangener Tage zurückbringen, was vor allem an der überragenden Technik lag. In Sachen Mikrotransaktionen blieb man leider den ollen Pay-to-win-Methoden treu.
Umso spannender ist nun die Frage, wie der aktuelle Ableger „NBA 2K22“ auf der PlayStation5 gelungen ist. Wir verraten es euch in unserem Test.
GTA X Basketball
Wie auch schon in den vergangenen Jahren steht auch hier wieder ein umfangreicher Karrieremodus im Mittelpunkt des Geschehens. Als MP, YouTube-Star und Influencer, steht ihr vor der großen Entscheidung, was ihr mit eurem Leben anfangen wollt. Zum Glück habt ihr euren guten Kumpel und Manager Ricky an der Seite, der euch bei der richtigen Auswahl hilft. Wollt ihr euren Lifestyle so weiterführen und euch auf den Streetball-Plätzen Anerkennung verschaffen? Oder geht ihr doch den Weg einer ernsthaften Karriere über College oder G League?
Wir entscheiden uns natürlich für das College, scheitern dort aber katastrophal und werden nach einem Spiel aussortiert. Zum Glück gibt es mit der G League ja noch eine weitere Alternative, sich für den NBA Draft zu behaupten.
Neben den Vorbereitungen auf die Spiele und natürlich das Abliefern einer ordentlichen Leistung in diesen, wird aber schnell klar, dass das Leben eines Basketball-Profis noch aus anderen Sachen besteht. Und dafür braucht man eine Agentur, die einem in Sachen Social Media und Presse immer wieder gute Tipps gibt und auch mal aushilft.
Es ist also einiges geboten und dafür hat 2K die aus „NBA 2K21“ bekannte Stadt deutlich ausgebaut und erweitert. Ihr trefft dort weiterhin auf andere Spieler*innen, geht zum Shopping oder spielt auf den Courts mit anderen Leuten. So kommt Open World-Feeling auf, was sicherlich auch eine große Neuerung für ein Sportspiel ist.
WNBA, eigenes Team oder einfach Spaß
Während der Karrieremodus für die NBA also wieder recht ausführlich ist, spendierte man der WNBA – also der Damen-Liga – erstmals zumindest etwas in diese Richtung. So könnt ihr eure eigene Spielerin erstellen und einen vollen Ligabetrieb mit ihr bestreiten. Aber ohne die ganzen Story-Sachen des My Carrer-Modus, was dem ein oder anderen sicherlich gut gefällt.
Weiterhin dürft ihr in My Team natürlich wieder eure eigene Mannschaft ausbauen und dabei auf allerlei Microtransactions und Kartenpacks zurückgreifen. Auch einen ganz regulären Liga-Modus ohne viel Schnickschnack gibt es, obendrauf natürlich noch allerlei Online-Spielereien.
Auch die altbekannten klassischen und historischen Teams sind wieder mit am Start. Wer also mal eine Partie zwischen den Chicago Bulls zu Zeiten ihres Triples gegen die grandiosen San Antonio Spurs der Saison 98-99 spielen will, hat hier die Chance dazu. Ein toller Fanservice, den man sich auch für andere Sportspiele wünschen würde.
Enttäuscht!
Nachdem der Sprung von PS4- auf PS5-Version von „NBA 2K21“ in unserem Test im vergangenen Jahr so hochgelobt wurde und man sich an der Optik nicht sattsehen konnte, folgt die Enttäuschung in diesem Jahr.
Klar, das Geschehen auf dem Platz sieht einwandfrei aus, vor allem Details neben dem Court oder die Lichteffekte auf dem Spielfeld selbst sind ein Genuss, aber der Rest verfällt mal wieder in Durchschnitt. Das merkt man vor allem im Karriere-Modus, da hier die Interaktionen zwischen den Figuren immer noch sehr hölzern sind, auch die Mimik ist teilweise eher gruselig als realistisch.
Der kleine Open World-Aspekt mit der frei begehbaren Stadt ist eine nette Idee, allerdings ist diese nur eine Kulisse, um mal wieder allerlei VC beziehungsweise echtes Geld auszugeben. Obendrauf dauert das Vorankommen gefühlt Stunden, vom Wechsel der eigenen Wohnung in die Stadt vergeht außerdem eine gefühlte Ewigkeit.
Und warum bekommt man es bei 2K eigentlich nichtgeregelt, diese Aktualisierungsmeldung endlich so zu platzieren, dass man noch normal weiterspielen kann. Seit Jahren das gleiche Problem…
FAZIT: Gemischte Gefühle!
Als Basketball-Fan hat man keine andere Möglichkeit mehr als zu „NBA 2K“ zu greifen. Und das ist beim Hersteller mittlerweile wohl auch angekommen. Hat man sich im vergangenen Jahr zumindest mit den PS5- und Xbox Series-Fassungen Mühe gegeben, stagniert der Fortschritt zwölf Monate später schon wieder.
Die Karriere ist schön und gut, aber ehrlicherweise ist der Hauptcharakter ein absoluter Unsympath und die neuen Features wie die offene Stadt dienen nur zum künstlichen Strecken der Geschichte. Wenn ich für ein belangloses Gespräch fünf Minuten durch die Stadt gurken muss, nervt das einfach. Schließlich ist man hier um Basketball zu spielen…
Lobenswert ist die Erweiterung der WNBA um Liga und Karriere light, auch die Inszenierung der Action auf dem Platz ist natürlich erste Sahne. Die Animationen sehen gut aus, die bekannten Spieler wie ihren Vorbildern aus dem Gesicht geschnitten.
Ob und wie man die Mikrotransaktionen nutzen will, bleibt jedem selbst überlassen. Wer sich allerdings online mit anderen Spieler*innen messen möchte, sollte sich auf ordentlich Grind oder eben die Investition von Echtgeld einstellen.
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