Aloy is back!
„Horizon: Zero Dawn“ hatte es damals nicht leicht, denn der Spiele-Frühling 2017 war einfach unfassbar und bot der Spielerschaft unzählige Open World-Zeitfresser und andere Spielspaß-Granaten. „Ghost Recon: Wildlands“, „Persona 5“, Mass Effect Andromeda“ und obendrein noch die Veröffentlichung der Switch samt „The Legend of Zelda: Breath of the Wild“…alles etablierte Marken von großen Firmen. Wie sollte sich da die neue IP von Guerilla Games nur durchsetzen?
Die Antwort ist eigentlich leicht: Dino-Roboter! Diese und das interessante Setting mit seiner Mixtur aus Technik und Steinzeit, sorgten für einen richtigen Erfolg auf der PlayStation4 und machten Aloy zu einer DER Ikonen für die Sony-Konsole.
Gute fünf Jahre später kehrt unser geliebter Rotschopf mit „Horizon: Forbidden West“ endlich zurück und darf nun auf PlayStation4 und PlayStation5 zeigen, was die Damen und Herren bei Guerilla Games so alles dazu gelernt haben. In unserem Test erfahrt ihr, wie sich die PS5-Version von Aloys neuestem Abenteuer so spielt.
Die Plage
Nur wenige Monate nach den Ereignissen aus „Horizon: Zero Dawn“ begibt sich unsere Lieblings-Nora Aloy erneut auf eine gefährliche Reise. Denn eine mysteriöse Plage zieht sich über das Land und bringt nicht nur Pflanzen, sondern auch Tieren den sicheren Tod.
Um mehr über den Ursprung herauszufinden, macht sie sich auf den Weg in den verbotenen Westen, der einige Gefahren für Aloy bereithält. Dieser ist nämlich Sperrgebiet, denn dort herrschen Stämme wie die Tenakth oder die Utaru die nicht sonderlich gut auf das Volk der Carja zu sprechen sind. Zu allem Übel gibt es dort auch noch die Rebellin Regalla, die ihren eigenen Plan verfolgt und sich Maschinen untertan macht und obendrein wären da noch die mysteriösen Zenith, die Aloy an ihrem Bestreben hindern wollen.
Es gibt also ganz schön viel Gegenwind für unsere toughe Heldin! Zum Glück findet sie schnell treue Mitstreiter, die sie auf ihrer Mission unterstützen wollen.
Altbewährte Methoden
„Horizon: Forbidden West“ ist ein ganz klassischer Open World-Titel mit den bekannten Zutaten. So steuert ihr Aloy aus der Thirdperson-Perspektive durch die Spielwelt, klettert über Stock und Stein und erlegt Feinde per Nahkampfangriff oder mit Hilfe eures Bogens und anderer Fernkampf-Waffen. Damit ihr immer über eure Feinde Bescheid wisst, könnt ihr wieder den altbekannten Fokus einsetzen. Dieser lässt euch Schwachstellen anvisieren, Laufrouten erkennen oder den Gegner dauerhaft markieren.
Eure Fertigkeiten erweitert und verbessert ihr anhand eines umfangreichen Talentbaums, der euch zahlreiche Möglichkeiten bietet. So erhöht ihre eure Konzentration – könnt Feinde also länger in Zeitlupe anvisieren – oder lernt neue Attacken für den Kampf mit eurem Speer. Wie schon in Teil 1 könnt ihr eure Feinde und vor allem die Roboter-Wesen mit Hilfe von Fallen stoppen oder schleicht euch einfach an, um den Gegner lautlos auszuschalten. Die Art und Weise wie man hier also mit den Gegnern verfahren kann, sind zahlreich und machen einen Großteil des Reizes des Spiels aus.
Ab und an stellt euch das Spiel aber auch vor einige Schalterrätsel, die ihr entweder zu Land oder zu Wasser erledigen müsst. Dank einer Tauchhilfe finden nämlich zahlreiche Missionen auch im feuchten Nass statt, was eine gelungene Abwechslung zu den Wäldern, Bergen und Wüsten des verbotenen Westens darstellt.
Erneut sehr wichtig für das Spiel ist das Looten. Bei erlegten Feinden, geschossenen Tieren oder in verrosteten Kisten, finden sich zahlreiche Materialien für das Upgrade eurer Waffen, des Outfits oder der Beutel für eure Munition. In der Spielwelt selber sammelt ihr immer wieder Beeren für die Heilung oder Holz für das Herstellen von Pfeilen.
Gut gewappnet
Abseits der Hauptgeschichte, die man in circa 20 Stunden beenden kann, gibt es in der Spielwelt aber auch zahlreiche andere Sachen zu erledigen. So wollen Rebellenlager und -außenposten eingenommen werden, außerdem könnt ihr in Ruinen der alten Welt nach mysteriösen Relikten suchen. In Brutstätten findet ihr Pläne, wie ihr gegnerische Wesen überbrücken und somit auch übernehmen könnt, mit gefundenen Flugschreibern oder Grünquarz könnt ihr bei einer Händlerin seltene Teile kaufen.
Jeder Open World-Titel der etwas auf sich hält, braucht mittlerweile außerdem ein Ingame-Spiel oder ähnliches. In „Horizon: Forbidden West“ ist dies Maschinen-Streit, ein taktisches Brettspiel. Gegner hierfür findet ihr eigentlich in jedem Ort, aber auch in eurer Basis. Außerdem könnt ihr bestimmte Figuren durch das Erledigen von Quests bekommen oder diese bei Händlern finden.
Stichwort „Basis“: nach einer bestimmten Spielzeit, schaltet ihr diese Zentrale im Inneren eines Berges frei. Dort sprecht ihr nicht nur mit Gaia und euren Mitstreitern, hier kann man nach und nach weitere Zimmer entdecken, die alle so ihre Geheimnisse parat halten.
Auch die altbewährten Lagerfeuer finden sich wieder zahlreich in der Spielwelt verteilt. Dort aktiviert man die Schnellreise oder speichert ab. Wollt ihr eine Pause vom stressigen Alltag einer Weltenretterin sucht ihr euch eine Unterkunft, die euch rasten lässt oder an der ihr die Werkbank zum Craften nutzt.
Zu schön…
„Horizon: Forbidden West“ kann auf der PlayStation5 in zwei Modi gespielt werden. Zum einen in der Performance-Variante, die eine variable Auflösung bei stabilen 60fps bietet, im zweiten Modus bleibt das Spiel bei 30fps bei voller 4K-Pracht. Letzterer ist unheimlich scharf und verwöhnt das Auge mit unzähligen Details, aber auch bei 60fps sieht das Spiel noch hervorragend aus. Und läuft dafür etwas flüssiger…
Generell ist das Spiel aber schon ein echter Hingucker und bietet eigentlich an jeder Ecke, auf jedem Berg und in jeder Ruine eine tolle Optik. Gerade in Sachen Details haben sich die Entwickler*innen von Guerilla Games ausgetobt und so kann man überall etwas anderes entdecken. Anfangs kann das schon fast zu viel des Guten sein…da muss man sich erst einmal dran gewöhnen.
Abseits der Grafikpracht kämpft Aloy aber auch mit einigen Bugs. Gerade die Kamera bleibt gerne mal in der Umgebung hängen, sogar Aloy selbst erstarrte mal in einer Pose und war kaum noch vernünftig zu bewegen. Am auffälligsten waren aber immer wieder kehrende Bildblitzer, vor allem beim Nutzen des Gleiters oder beim Start einer Zwischensequenz.
In Sachen Optionen für Barrierefreiheit gehen Sony und Guerilla Games hier absolut vorbildlich voran. Verschiedene Optionen für Textgrößen, Hilfen bei der Orientierung und den Eingabemöglichkeiten, machen das Spiel somit auch für eingeschränkte Spieler*innen gut nutzbar. Top!
FAZIT: Open World-Referenz
„Horizon: Forbidden West“ ist zweifelsfrei eines der besten Open World-Spiele der letzten Jahre und liegt auf Sony-Plattformen wohl zusammen mit dem 2020er Kracher „Ghost of Tsushima“ auf Platz 1. Daran ist vor allem die tolle Spielwelt schuld, die euch nicht nur unterschiedliche Flora und Fauna bietet, sondern auch zum Entdecken und Staunen einlädt. Spätestens wenn ihr zum ersten Mal auf einem der Langhälse oder einem Gipfel steht und in die Ferne blickt, wollt ihr mehr vom verbotenen Westen sehen.
Dazu kommt Aloys tolles Move-Set und ihre hohe Vielfalt an Fortbewegungsmitteln. Da einige Strecken ganz schön lang werden können, kann man dank Überbrückungs-Funktion auch auf einigen der Roboter-Wesen reiten oder ihr nutzt eben einfach die Schnellreise. Abenteurer können aber auch viel erklettern, wobei man hier aber relativ häufig an die Grenzen des Spiels stößt. Anders als in „Breath of the Wild“ gibt es nämlich Orte, die man sehen aber nicht erreichen kann. Generell war es beim Klettern immer schwierig herauszufinden, ob die Bergwand vor einem nun erkletterbar ist oder nicht. Der Fokus zeigt dies zwar an, man findet sich dann aber schnell beim ständigen Drücken auf R3 wieder. Zum Glück kann man die Kletterstellen dank Barrierefreiheit-Option dauerhaft anzeigen lassen…ein echter Segen!
Die Kämpfe mit Aloy machen auch relativ viel Spaß, vor allem dank der zahlreichen unterschiedlichen Waffen und vor allem Pfeile. Erst einen Gegner mit den Eisbomben ausbremsen, dann Säurepfeile hinterher…sehr unterhaltsam! Oder die explodierenden Speere, die in eurem Gegenüber stecken bleiben…wow!
Kritikpunkte muss sich das Spiel eigentlich nur für die teils etwas unsaubere Technik und die Story gefallen lassen. Letztere ist anfangs recht spannend, hat aber zum Mittelteil einen ganz schönen Hänger und gefällt mit seinen neuen Ideen sicherlich nicht jedem. Dafür ist Aloy aber einfach wieder die tolle Powerfrau, die ihrem Gegenüber gerne auch mal einfach einen vor den Latz knallt und ihr Ding durchzieht.
Also ich bin ein alter Mann der das spielt (64) mich haben schon beim ersten Teil vor allen die Eigentliche Story des Spiels begeistert. Die Haben Blockbuster Qualitäten.
Wenn ich 150 Millionen Hätte wäre das Ding schon im Kino und würde sich Totlaufen!