Der Film »Das Omen« (1976) war ein großer Erfolg, mit Gregory Peck in der Hauptrolle als amerikanischer Botschafter, der erfährt, dass sein Adoptivsohn ein vom Schicksal gesandter Antichrist ist. Die grausamen Unfälle, die all jenen widerfahren, die sich dem Jungen in den Weg stellen, dem Kult der Satansanbeter und -beschützer und der faszinierenden Endzeitmythologie hat der Film die Fantasie des Publikums beflügelt und zu einer langen Reihe von weiteren Folgen geführt.
»Das Omen« war ein besonderes Projekt für Jerry Goldsmith: Es war das einzige Mal in seiner langen Karriere, dass er einen Oscar für die beste Originalmusik gewann. Er wurde auch für den besten Originalsong für »Ave Satani« nominiert – seine schaurige »Schwarze Messe«, die die lateinische Messe in ein düsteres Loblied auf den Teufel verwandelt Die Filmmusik ist eine von Goldsmiths besten: nicht nur die »Ave Satani«-Gesänge, sondern auch die Art und Weise, wie er sie in seine modernistische, packende Actionmusik in Stücken wie »Killer’s Storm«, »The Demise of Mrs. Baylock« und »The Dog’s Attack« einbaut Die Partitur bietet ein starkes Chorsegment mit bedrohlich düsteren Gesängen, die in ihrer satanischen Art jedermann durch Mark und Bein fahren.
Neben dem Chorgesang enthält die Partitur lyrische Themen, die das gutbürgerliche häusliche Leben der Familie Thorn schildern, das durch die plötzliche und schonungslose Konfrontation mit dem Bösen buchstäblich zerstört wird. Goldsmith hatte immer ein Gespür für die menschliche Wärme, die sich hinter dem Schauer und dem Nervenkitzel verbirgt – so enthält die Partitur ebenso hoffnungsvolle, liebevolle Momente im Leben der Familie des Botschafters, einschließlich einer Liedversion des Liebesthemas, »The Piper Dreams«, mit Text und Gesang von Carol, der Ehefrau des Komponisten.
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