Jedem Kino-Fan wurde diese Frage bestimmt schon einmal gestellt: „Wer ist eigentlich Deine Lieblings-Action-Heldin?“. Die Antwort auf diese Frage lautet eigentlich fast immer: Ellen Ripley (Sigourney Weaver) aus der „Alien“ Trilogie oder „Die Braut“ (Uma Thurman) aus den beiden „Kill Bill“ Volumes.
Jedoch gab es schon weitaus früher eine Heldin, die nicht nur ihre Frau stand und japans Patriarchat herausforderte, sondern zu einer regelrechten Ikone einer ganzen Generation wurde. Die Rede ist von Meiko Kaji.
Schon früh war es Masako Ota leid, so ihr bürgerlicher Name, nur die süßen Schulmädchen von nebenan zu spielen. In Filmen wie „Sad Song of Parting“ oder „The Rule for a wandering Man“ tat sie dies bis ins Jahr 1970. Da erkannte Regisseur Yasuharu Hasebe nämlich, dass in Meiko Kaji wesentlich mehr steckt: In dem Film „Girl Boss – Stray Cat Rock“ spielte sie die Anführerin einer Mädchen-Bande in Tokyo. Im selben Jahr brillierte sie auch in „Blind Woman`s Curse“.
1972 aber feierte sie ihren großen Durchbruch in der Manga-Verfilmung „Sasori – Prisoner Nr. 701“. Dort harrt sie stoisch im härtesten Gefängnis Japans aus, erduldet die brutalste Folter und die Vergewaltigungen ihrer Wärter, nur um an dem Mann, der sie ausnutze und ins Gefängnis brachte, grausame Rache zu nehmen.
Eine emanzipatorische Legende war geboren und eine Ikone gleich dazu: Das lange Kleid, zusammen mit dem großen Hut und darunter die langen pechschwarzen Haare, die in Fransen über ihren Augen liegen. Augen und ein Blick, der so stechend und dennoch schön ist.
In drei weiteren „Sasori“ Filmen nahm es Meiko Kaji als Nami Matsushima mit japans Patriarchat auf.
1973 bekam Meiko Kaji dann die Rolle, die sie unsterblich machen sollte: Die der Yuki Kajima, besser bekannt als „Lady Snowblood“. Quentin Tarantino widmete der mit der Bürde der Rache beladenen Killerin mit „Kill Bill“ eine Hommage. Diese schaffte es nicht nur, Meiko Kaji 2003 in die weltweite Popkultur zu holen und einem großem Publikum bekannt zu machen, sondern verhalf auch ihrer Musik zurück in die Charts.
Meiko Kaji ist nämlich auch eine begnadete Enka-Sängerin.
Nachdem sie 1974 noch einmal in die Rolle der „Lady Snowblood“ schlüpfte, hatte sie genug von den blutigen Rache-Filmen und spielte nur noch in kleineren Rollen und Fernseh-Serien mit.
2017 ist bei Arrow Video die tolle Biografie „Unchained Melody“ von Meiko Kaji erschienen, die von Tom Mes geschrieben wurde. Sehr zu empfehlen, aber nahezu überall ausverkauft.
Heute wünschen wir ihr alles nur erdenklich Gute zu ihrem Geburtstag.
Letzte Aktualisierung am 2024-11-27 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API
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