Die Netflix-Dokuserie „Alexander der Große: Wie er ein Gott wurde“ stößt auf Kritik aus Griechenland. Kulturministerin Lina Mendoni bezeichnet die Serie als „Fiktion von extrem schlechter Qualität“ und bemängelt deren inhaltliche Leere sowie historische Ungenauigkeiten. Besonders umstritten ist die Darstellung der Beziehung zwischen Alexander und seinem Leibwächter Hephaistion als homosexuell.
Politiker wie Dimitris Natsiou von der rechtsgerichteten Partei Niki bezeichnen die Serie als „bedauerlich, inakzeptabel und unhistorisch“. Ein Kommentar der Zeitung „Eleftheros Typos“ wirft der Serie vor, eine politische Agenda zu verfolgen und kritisiert, dass sie die Homosexualität von Alexander propagiere. Die Serie wird als Weiterführung der vermeintlichen „Propaganda-Kampagne“ von Oliver Stones Film „Alexander“ (2004) betrachtet.
Trotz der Kritik wird es kein Verbot der Serie geben. Ministerin Mendoni betont die Freiheit der Kunst und weist darauf hin, dass die Darstellung von Liebe in der Antike vielschichtig und multidimensional war. In der Geschichtswissenschaft ist die Frage nach einer homosexuellen Beziehung von Alexander zu Hephaistion umstritten, da es im antiken Griechenland keinen Begriff für Homosexualität gab.
Diese Kontroverse folgt auf frühere Diskussionen über Netflix-Serien wie „Queen Cleopatra“, bei der es um die Besetzung einer schwarzen Schauspielerin ging, und den geplanten Film „Hannibal“, in dem Denzel Washington die Rolle des karthagischen Feldherren spielen wird.
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