The Quarry [PlayStation5 – Review]

Horror am Fließband

Supermassive Games ist ein britisches Entwicklerstudio und war eigentlich ab seiner Gründung im Jahr 2008 für Sony-Spiele verantwortlich. DLCs zu „Little Big Planet“ und ein PS3-Port von „Killzone“ standen auf dessen Agenda, bis man im Jahre 2015 mit dem interaktiven Horror-Spiel „Until Dawn“ einen echten Hit auf der PlayStation4 landete. 

Und auch wenn man sich hier und da mal mit anderen Genres ausprobierte, kam man von seinem Ruf als Horror-Experte nicht mehr ab und hat ab 2019 Teile der „The Dark Pictures Anthology“ veröffentlicht. Diese litten zuletzt aber unter einer gewissen Formelhaftigkeit, die man nun auch beim neuen Horror-Titel „The Quarry“ befürchten musste.

Wir haben uns die PlayStation5-Version des interaktiven Slashers mal angeschaut und verraten euch in unserem Review, ob die Befürchtungen gerecht waren.

Sieben Opfer…äh…Freunde zum Spielen

In der Rolle mehrerer Betreuer*innen eines Sommercamps, dem titelgebenden Hackett’s Quarry, erlebt ihr gerade noch die Abreise der Kinder und freut euch eigentlich schon auf eure Heimfahrt mit den neugewonnenen Freunden, Bekannt- und vielleicht auch Liebschaften. Doch getrieben von jugendlicher Leichtigkeit und – das darf man wohl sagen – Naivität und Geilheit beschließt ein Teil der Gruppe das Auto zu sabotieren und so noch eine weitere Nacht im Camp zu verbringen. 

Eine Entscheidung, die die Gruppe von drei jungen Frauen und vier Männern schon bald bereuen wird. Denn in dem Wald geht etwas Seltsames vor sich, was für den ein oder anderen tödlich enden könnte.

 

 

Ein interaktiver Film

Spielerisch bewegt sich „The Quarry“ auf bekannten Pfaden von Supermassive Games-Titeln. So folgt ihr zu einem Großteil selbstablaufenden Szenen, dürft hin und wieder aber auch selber in der Thirdperson-Perspektive mit einer der Figuren in der Spielwelt herumlaufen. In dieser sind die Interaktionsmöglichkeiten aber recht begrenzt und die Wege meist klar und deutlich markiert. Hier und da findet ihr mal einen Hinweis, ein Beweisstück oder eine von 22 Tarotkarten, insgesamt beschränkt man sich aber auf das Herumlaufen und Erkunden.

Wird es doch mal actionreicher, entscheidet ihr per Quicktime-Event wie die Situation ausgeht und drückt dafür eine bestimmte Taste mehrere Male oder den Analogstick in eine vorgegebene Richtung. Hin und wieder gibt es auch eingestreute Sequenzen mit Schusswaffen, die aber eher an „Moorhuhn“ und Konsorten erinnern. 

Eure Entscheidungen nehmen einen recht großen Anteil am weiteren Verlauf des Spiels und dabei können auch mal vermeintliche Hauptfiguren eurer Gruppe sterben. Doch „The Quarry“ ist hier recht nett und gibt euch für einen Spiel-Durchgang drei Leben, so dass ihr Bildschirmtode auch mal rückgängig machen könnt. Dieses Feature ist allerdings erst verfügbar, wenn ihr das Spiel einmal beendet habt.

Sammeln und Lesen

Wie oben schon beschrieben, könnt ihr im Spiel einige Hinweise und Beweismittel finden, die ihr im Menü nochmal sorgfältig studieren könnt und aus denen sich – alle Hinweise gesammelt – dann auch diverse Schlüsse ziehen lassen, die euch mit künftigen Events eventuell helfen könnten. Die Tarotkarten gebt ihr zwischen den Kapiteln bei einer geheimnisvollen alten Dame ab, die euch dann einen Blick in ihre Wahrsager-Kugel gewährt. 

Wer „The Quarry“ mit anderen genießen will, kann dies im Couch-Koop machen oder startet einfach den Filmmodus, in dem ihr gemütlich dem unheimlichen Treiben auf dem Bildschirm zuschauen könnt. Hier gibt es ein paar nette Einstellungsmöglichkeiten, so zum Beispiel eine Variante, in der alle Figuren sterben oder eben überleben. Käufer*innen der Deluxe Edition erhalten außerdem den Blutbad-Modus, der alle Charaktere auf die fieseste Art und Weise sterben lässt. Nett!

Vom Hauptmenü aus könnt ihr nach eurem ersten Durchgang alle Kapitel nochmal anwählen und so verschiedene Ausgänge und Enden austesten. Gerne dann auch mit einem der vielen Filter, die euch das Spiel bereitstellt. 

 

 

Fotorealismus!

„The Quarry“ sieht auf der PlayStation5 in seinen besten Momenten aus als würden die Bilder aus einem Film mit echten Schauspieler*innen stammen. Natürlich profitiert der Titel davon, dass alle Figuren auch auf echten Akteuren basieren, so sind unter anderem Ted Raimi, David Arquett und Lance Henriksen mit von der Partie. Aber auch die unbekannteren Jung-Schauspieler, allen voran Siobhan Williams können mit ihren virtuellen Abbildern überzeugen. 

Schwächen offenbart das Spiel eigentlich nur gelegentlich bei extremer Mimik und bei der Darstellung von Wasser. Hier und da ploppen mal ein paar Details ins Bild, aber generell sieht „The Quarry“ unfassbar gut aus und läuft flüssig. Ein riesiges Lob geht auch an die tolle Beleuchtung und die gelungene Kameraarbeit.

Sehr cool geworden ist auch die musikalische Untermalung. Egal ob atmosphärischer Score oder die Songs, die man meist am Ende eines Kapitels zu hören bekommt, hier hat man tolle Tracks ausgewählt. Die deutsche Synchro geht in Ordnung, hört sich hin und wieder in der Wortwahl aber etwas holprig an. 

  • Story
  • Grafik
  • Gameplay
  • Spielspaß
4.5

FAZIT: „The Quarry“ wäre auch ein cooler Horror-Film!

Supermassive Games’ neuester Grusel-Streich ist ein rundum gelungenes Paket für Freunde von Slasher-Filmen und dem Teenie-Horror-Genre. Zwar ist „The Quarry“ nicht sonderlich erschreckend, abgesehen von ein oder zwei Jumpscare-Szenen, aber dafür ist die Atmosphäre oft zum Schneiden dicht. Anfangs sind die Figuren schwierig…das muss man zugeben…und man hofft, dass sie alle von dem mordenden Wesen geschnappt werden. Nach und nach sympathisiert man dann doch mit einigen der Mädels und Jungs und falls man dann immer noch einen Hass-Charakter hat, kann man ihn ja dem Tod aussetzen.

Das Erkunden der Level ist manchmal aufgrund der trägen Steuerung der Figuren recht lahm, hier hätte ich mir eine Renn-Funktion gewünscht, allerdings hätte dies vielleicht wieder einiges der Atmosphäre zerstört. Schwierig!

Aber generell hat die Geschichte über ihre knapp acht Stunden relativ viel Spaß gemacht und war mit interessanten Wendungen und Figuren gesät. Sicherlich wird man nochmal für die ein oder andere Stunde nach Hackett’s Quarry zurückkehren und einige andere Wege ausprobieren.

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Nachdem ich schon in jungen Jahren Prinzessinnen aus den Klauen bösartiger Reptilien rettete und mich mit einem kleinen Raumschiff durch das Weltall ballerte, ließ mich die Faszination Videospiele nicht mehr los. Besonders japanische Spiele haben es mir angetan, außerdem war ich auch immer ein großer Fan von spezielleren Konsolen wie dem Sega Saturn. Ein Herz für Außenseiter quasi! In Sachen Spielen verehre ich die "Yakuza"-Reihe, mag filmische Abenteuer wie "The Last of Us" und absolviere gerne mal eine Partie "PES" zwischendurch. Ansonsten schlägt mein Herz aber auch für den japanischen Film, Regisseure wie Shion Sono, Shinya Tsukamoto oder Takeshi Kitano sind einfach Gold wert. Weiterhin investiere ich meine Zeit aber auch gerne in Comics und dem kreativen Arbeiten(Schreiben, Zeichnen...).

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