Was es nicht alles gibt…
Erinnert ihr euch noch? Vor allem die WiiU hatte mit einem eklatanten Spiele-Mangel zu kämpfen und bot seinem Besitzer nur selten die Gelegenheit, ein neues Spiel zu erwerben. Mit der Switch wollte das Nintendo von Anfang an anders machen und auch aktuell ist der Output an wöchentlichen Releases immer noch enorm. Dass dies aber so einige spielerische Gurken heraufbeschwört, dürfte kein Wunder sein. Und auch inhaltlich fördert dies einige fragwürdige Spiele zu Tage, die ihren Ursprung oft ganz eindeutig im Appstore für Smartphones und Tablets haben und gefühlt für weniger als die 99 Cent programmiert wurden, die sie kosten.
Gerne setzen solche Spiele dann auf etwas nackte Haut und fertig ist die positive Bilanz bei der nächsten Abrechnung. Das hier getestete „Waifu Uncovered“ könnte eine dieser Titel sein, oder? Lest es in unserem Test.
Von Aliens befallene Kleidung?!?!
Die Erde und ihre Bewohner sind in Gefahr. Wieder einmal. Denn Aliens greifen den blauen Planten an und haben es dabei auf acht leichtbekleidete Damen abgesehen. Deren Kleidung wurde nämlich mit einem tödlichen Virus kontaminiert, den nur ihr vernichten könnt. Also setzt ihr euch an das Steuer eures Raumschiffs und beginnt den fast aussichtslosen Kampf gegen die gefährlichen Textilien und letztlich die Vernichtung der Erde.
Shoot’em Up-Basics
„Waifu Uncovered“ ist eine Mixtur aus „Space Invaders“ und Shoot’em Ups wie „R-Type“ oder „Gradius“. Vor dem Hintergrund eines der Mädchen, die aus allen Ecken der Welt kommen und meist solchen typischen Jobs wie Krankenschwester oder Cheerleader nachgehen, steuert ihr euer Raumschiff und schießt auf die Gegner über euch.
Jedes Level besteht dabei aus unterschiedlichen Phasen, in denen ihr eine bestimmte Anzahl von lila Sternen sammeln müsst. Diese bekommt ihr durch das Abschießen der Gegner, außerdem gilt: je größer der Feind, desto mehr zählt der Stern. Habt ihr eine dieser Phasen beendet, kann die Dame des Levels glücklicherweise eines der verseuchten Kleidungsstücke ausziehen. Das geht so lange bis sie nichts mehr außer ihrer eigenen Haut trägt und dann erwartet euch ein Bosskampf.
Durch das Absolvieren der Level könnt ihr nach und nach verschiedene Raumschiffe mit unterschiedlichen Attributen freischalten, weiterhin könnt ihr in Bonusrunden hilfreiche Power Ups ergattern, die euch Smartbomben, Lebensenergie oder einen Punkte-Multiplikator bringen.
In „Waifu Uncovered“ könnt ihr außerdem auch zu zweit an den Start gehen, weiterhin könnt ihr eure Punktezahlen online mit anderen Spielerinnen und Spielern vergleichen.
Etwas skurril wirkt der verfügbare Ein-Finger-Modus in Verbindung mit den freischaltbaren, unzensierten Illustrationen der Damen im Spiel. Aber das ist sicherlich nur ein Feature für eine bessere Zugänglichkeit beziehungsweise Barrierefreiheit…oder?
Bunt, bunter, Waifus
Die Optik von „Waifu Uncovered“ schreit förmlich schon nach Mobile-Port(was es fairerweise aber nicht ist) und erinnert an einige Titel, die damals für die Android-Konsole Ouya erschienen sind. Die Menüs sind recht grob und haben große Schriften, oft wirken Textboxen wie aus sehr günstigen Flash-Spielen und farblich nicht gerade passend zum Rest.
Die Illustrationen der acht Damen sind recht schön geworden, einige Effekte wie das Gras bei der Fußballspielerin wirken aber wie gewollt und nicht gekonnt. Das Gegnerdesign ist total bekloppt und wirft euch Katzen, Hintern und bösartige Fußbälle entgegen, die Projektile beißen sich häufiger mal mit den Hintergründen und sind somit schwer zu erkennen. Zum Glück habt ihr ja aber Lebensenergie und seid nicht beim ersten Treffer tot.
In Ordnung geht dafür die Steuerung des Titels, das Handling des Raumschiffs ist direkt und verzögerungsfrei. Sehr schrill geraten ist die Musik, die eigentlich fast immer das gleiche Theme bietet, bei den Endgegnern aber in eine nervtötende Arie aus Bässen und Tönen wird. Passt aber zum schrägen Gesamteindruck.
Wer wird eure Waifu?
Fazit
Das hier Gebotene kann man sicherlich nicht wirklich als ernstzunehmenden Bullethell-Shooter sehen, dafür ist das alles viel zu seicht und infantil. Dennoch würde ich lügen, wenn es mir für die knapp 60 Minuten Spielzeit – mehr benötigt man nicht bis man Alles gesehen hat – keinen Spaß gemacht hätte.
Denn vor allem das Verbessern eures Raumschiffes dank dem ihr nach und nach den Feinden keinerlei Chance mehr lasst, ist eine unterhaltsame Angelegenheit. Ob man dies unbedingt mit nackten Tatsachen, die es im Uncensored-Modus wirklich gibt, hätte garnieren müssen, ist natürlich fragwürdig und heutzutage streitbar. Hilft aber sicherlich dem ein oder anderen User bei der Entscheidungsfindung, dafür Geld auszugeben.
Vor allem bei der Grafik wäre hier ein bißchen mehr drin gewesen, vor allem der schlechte Kontrast zwischen den feindlichen Projektilen und dem Hintergrund stört. Auch einige auftretende Ruckler bei vielen Feinden auf dem Bildschirm lassen auf einen unsauberen Port schließen. Leider ist uns das Spiel im TV-Modus einmal abgestürzt, wobei es sich aber um einen Bug handelt, der bereits bekannt und ein Patch dafür in Arbeit ist.
Ach ja, der Begriff Waifu entstammt übrigens der Manga- und Animeszene und steht dort für einen weiblichen Charakter, der besonders viele Fans hat und den man sich auch als Ehefrau vorstellen könnte.
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